Freiwillige Feuerwehr Tutzing

Jahresrückblick 2023

Jahresrückblick 2023

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Einsatzhighlights

In einem im Bahnhof stehenden Zug wurde im Bereich der Elektroverteilung ein Schmorgeruch bemerkt. Bei unserer Ankunft hatten bereits alle Personen den Zug verlassen. Nachdem klar war, dass sich der Brand auf den Verteilerkasten beschränkt hat und mit keiner weiteren Ausbreitung mehr zu rechnen war, wurde die Einsatzstelle an die DB Regio übergeben mit der Aufgabe, eine weitere Brandwache durchzuführen.

In den frühen Morgenstunden ist einem aufmerksamen Verkäufer auf dem Tutzinger Wochenmarkt ein starker Brandgeruch aufgefallen. Es stellte sich heraus, das im Sperrmüllcontainer auf dem Tutzinger Wertstoffhof mehrere Gegenstände Feuer gefangen hatten, welche von uns schnell abgelöscht werden konnten.

Als Ursache wird ein alter Öllumpen vermutet.

In einem Hotel in der Nachbargemeinde Bernried hat in der Nacht ein Nachtspeicherofen in einem Hotelzimmer Feuer gefangen. Aufgrund von Kommunikationsproblemen verzögerte sich die Ausrückzeit der Bernrieder Kameraden, sodass wir unerwarteterweise die ersteintreffende Feuerwehr am Hotel waren, welches bereits vorbildlich vom Eigentüber geräumt worden war. Ein Trupp unter Atemschutz begann sofort mit der Brandbekämpfung. So konnte dieser auf den Nachtspeicherofen und die danebenstehende Bank begrenzt und die betroffen Räumlichkeiten schnell gelüftet werden.


Im verlaufe des Einsatzes stellte sich heraus, dass der Nachtspeicherofen potentiell asbesthaltig sein könnte. Aus Sicherheitsgründen mussten wir dementsprechend alle unsere im Innenangriff eingesetzten Geräte sicher verpacken und reinigen.

Nachdem in teilen Tutzings der Strom ausgefallen war, wurden wir gerufen, um eine Intensivpflegeeinrichtung im Notfall mit Strom zu versorgen. Nachdem alles notwendige organisiert war, um 34 Geräte mit Strom zu versorgen und auch THW eingeschaltet war, war der Strom doch rechtzeitig wieder da.

6 Personen im Aufzug - keine Reaktion auf Drücken des SOS-Knopfes. So lautete die Einsatzmeldung.

In dieser Nacht waren sechs Personen in einem Aufzug am Bahnhof stecken geblieben. Da der Versuch, Hilfe über die Notfalleitstelle des Aufzugherstellers zu bekommen erfolglos war und auch ein Sicherheitsmitarbeiter der Aufzugfirma keine Lösung parat hatte, wurde der Aufzug von uns kurzerhand mit einem Spreizer und Kettenzug angehoben, sodass ein ausreichend froßer Spalt entstand, um die Personen sicher aus dem Aufzug befreien zu können.

Auf Höhe sankt Heinrich war ein Segelboot aus ungeklärter Ursache in Vollbrand geraten. Zusammen mit unter anderem der Feuerwehr Bernried und der Wasserwacht Ammerland konnte der Brand gelöscht werden. Aufgrund der starken Beschädigung des Rumpfes ist das Boot beim Schleppen zum Ufer auf ca. 18 Meter Wassertiefe gesunken. Weitere Trümmerteile und verunreinigungen konnten gemeinschaftlich von den Feuerwehren Herrsching, Starnberg, Bernried und Tutzing aufgesammelt und an Land gebracht werden.

Das Boot wurde im November schließlich geborgen.

Übungshighlights

Durch Irakli West von Heavy Rescue Germany wurden wir in das Paratechsystem eingewiesen. Neben dem ersten Kennenlernen dieses umfangreichen Abstützsystems, zeigte er uns auch die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten. Insgesamt konnten an den zwei Übungsblöcken mit je vier Stunden 36 Mitglieder teilnehmen.

Wie jedes Jahr übten wir auch dieses Jahr das Vorgehen bei einem Waldbrand zusammen mit den Löschgruppen aus Diemendorf und Monatshausen.

Am 15.04.2023 fand mit den Feuerwehren des KBM Bereichs 3 eine Bereichsübung statt. Als Übungsobjekt wurden die Abrisshäuser des Verband Wohnen ausgewählt. In zwei Gebäuden kam es zu einer Rauchentwicklung, mehrere Personen mussten gerettet werden.

Nachdem am 06.06.2023 unerwartet die Asphaltdecke der Hauptstraße aufgebrochen ist, nutzen wir in den darauffolgenden Wochen die Baustelle als Übungsszenario. Während ein Mitarbeiter unter einer Baggerschaufel eingeklemmt war, hing der andere Kollege im Schalungselement.

Für unsere Maschinisten fand eine spezielle Einweisung auf den neuen Rüstwagen statt. Schwerpunkt war die Bedienung der Seilwinde, welche nach vorne und mittels integrierter Umlenkrolle auch am Heck ziehen kann. Hinzu kommen die Anbaugeräte wie Hebebühne, Lichtmast, Sonnenmarkisen und Generator.

Neuer Rüstwagen

Anfang des Jahres musste unser in die Jahre gekommener Rüstwagen nach 33 Jahren Dienstzeit ersetzt werden. Der neue Rüstwagen ist von der Firma Empl aus dem Zillertal auf einem Mercedes Atego 1730 AF 4x4 Allrad aufgebaut worden. Neben den sechs Geräteräumen ist auch noch Platz für Material auf bis zu vier Rollcontainer, welche über eine Ladebordwand am Heck verladen werden können. Folgende Rolcontainer stehen uns aktuell zur Verfügung:

- RC Ziehen, Eigengewicht
- RC Abstützsystem Paratech
- RC Unterbaumaterial
- RC Hydraulischer Rettungssatz
- RC Ölschaden (Lagerung aktuell im Gerätehaus)


Der Rüstwagen kommt für schwere Technische Hilfeleistung, zum Beispiel bei Bau-, Maschinen-, Bahn-, Verkehrs-, LKW- und Busunfällen, zum Einsatz. Folgende besondere Beladung ist ebenfalls noch auf diesem Fahrzeug zu finden:

- Ein Lichtmast mit 12 LED Scheinwerfern – Ausfahrbar bis 6,5 Metern

- Eine Seilwinde der Firma Rotzler mit 50 kN Zugkrafrt nach vorne und 100 kN nach hinten mit integrierter Umlenkung

- Beidseitige elektrische Markisen

- Plasmaschneidgerät mit Zubehör in zweifacher Ausführung

- Abstützsystem Paratech

- Bahnerdungssatz

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