In der Nachkriegszeit wurde die Feuerwehr mit viel Engagement der Mitglieder wieder aufgebaut. In dieser Zeit wurde der Grundstein für die Vorreiterrolle der Feuerwehr Tutzing gelegt, die sie für fast 50 Jahre im Landkreis einnahm.

 

 

 

Nach Kriegsende wird das Feuerhaus von der amerikanischen Militärpolizei beschlagnahmt. Alle Geräte mussten entfernt und bei Feuerwehrmitgliedern untergestellt werden. Der Brandschutz unterstand den amerikanischen Einheiten. Die Tutzinger Feuerwehrleute mußten ein Abzeichen mit der Aufschrift "Fire-Dept." an ihrer Dienstkleidung anbringen.

 

 

In Tutzing selbst entstanden durch unmittelbare Kriegseinwirkung keine Schäden.
Anders in München: insgesamt 73 Luftangriffe wurden registriert, davon 27 Großangriffe. Der erste, mit mehr als 100 Flugzeugen erfolgte am 9. und 10. März 1943.
Da die städtischen Feuerwehren und Luftschutzeinheiten die vielen Brände nicht mehr bewältigen konnten, wurden im Alarmplan auch alle Feuerwehren aus dem Umland erfasst. Die Tutzinger Feuerwehr löschte im Bereich Harras/Lindwurmstraße.

Am 23. November 1938 trat das "Gesetz über das Feuerlöschwesen" in Kraft.
Die Feuerwehrvereine und der Bayerische Feuerwehrverband wurden aufgelöst, die Feuerwehren in die Polizei eingegliedert und damit Heinrich Himmler als "Reichsführer-SS" ihr oberster Chef.

 

Am Sonntag, 21.11.1937 wurde das neue Feuerhaus an der Oskar-Schüler-Straße eingeweiht.

In der Jahresversammlung 1934 war bereits der Einfluss der neuen Machthaber in Deutschland zu spüren. Es wurden neue Bestimmungen verlesen, nach denen die technischen Dienstgrade nicht mehr gewählt, sondern ernannt wurden.

 

Im Sommer 1932 war nach mehreren Wolkenbrücken der Schluchtbach übergegangen und schwemmte metertief die Hallbergerallee aus. Im alten Friedhof wurden Gräber freigespült. Die Freiwillige Feuerwehr aus Starnberg kam mit der Bezirksmotorspritze zum Einsatz. 

 

1930 beschloss der Verein, eine Motorspritze anzuschaffen. Damit wurde wurde man von der Pumpmannschaft unabhängig, wofür allein 16 Mann benötigt wurden. Außerdem brachte die Pumpe die dreifache Leistung. Man entschied sich für das Modell "Siegerin" von Flader in Jöhstadt. 

1924 fand erstmals nach dem ersten Weltkrieg wieder eine Christbaumfeier statt. Der Erlös der Veranstaltung sollte der Feuerwehrkasse zugute kommen. An die Gemeinde wurde ein Zuschußantrag für die Beschaffung neuer Schläuche gerichtet.
Sorge bereitete auch der Mitgliederschwund. In der Versammlung am 3. März wird sogar die Einführung einer Pflichtfeuerwehr diskutiert.  

Der erste Weltkrieg forderte seine Opfer auch unter den Mitgliedern der Tutzinger Feuerwehr. Von 55 Mann, die in den Krieg gezogen waren, kehrten nur 48 zurück.

 

Am 22. Mai 1887 wurde an der Mariensäule die neue Vereinsfahne von Pfarrer Simon Schmid geweiht. Neben dem Patenverein Pähl waren die Feuerwehren aus Garatshausen, Oberzeismering, Monatshausen, Haunshofen, Erling, Ammerland und Seehaupt zu Gast. Um den Kaufpreis von 470 Mark aufzubringen, sammelte der Jungfrauenbund für die Feuerwehr Geld bei wohlhabenden Bürgern.    

Die erste Bewährungsprobe hatte die Wehr beim Großbrand am 27. Oktober 1883 in Oberzeismering, als das Schäffler-Anwesen niederbrannte. Dieser Brand dürfte dann auch den Anstoss zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Oberzeismering zwei Jahre später gegeben haben.

 

Neben regelmäßigem Üben und Exerzieren mit der, mittlerweile samt Schloß und Brauerei in den Besitz des Stuttgarter Verlegers Eduard Hallberger übergegangenen Löschmaschine, bemühte sich die Vereinsführung mit Bittgesuchen an seine Majestät, den König, den Feuerwehrverband, die Gemeinde und vermögende Villenbesitzer, Geld zu beschaffen, um die Feuerwehr mit dem Nötigsten auszurüsten.

 

Am 26. März 1871 trafen sich 87 engagierte Tutzinger, um den dritten Feuerwehrverein im Bezirk Starnberg zu gründen und am 17. Mai 1871 beantragte die Feuerwehr Tutzing die Aufnahme in den "Bezirksfeuerwehrverband links und rechts der Isar".
Neben der eigentlichen Aufgabe, der Hilfeleistung bei "Feuersnoth", spielte auch der gesellschaftliche Teil des Vereins eine wichtige Rolle. Viele Tutzinger Bürger ließen sich als "fördernde Ehrenmitglieder" in den Verein aufnehmen.

Anno 1864 war die Eisenbahnlinie München-Garmisch kurz vor der Fertigstellung. In Tutzing zählte man 646 Einwohner. Die einfachen Leute lebten von der Landwirtschaft, von der Fischerei und vom Handwerk.
Reichsgraf Carl von Vieregg besaß bereits eine Löschmaschine, die im Brandfall von den Bediensteten im Schloß bedient werden sollte. Doch diese wurde schon zum damaligen Zeitpunkt als "reichlich defekt" beschrieben.
Im Juni brach in der Schloßbrauerei ein Brand aus. Pflichtbewusst strömte das ganze Dorf zusammen und jeder machte, was er für richtig hielt. Im allgemeinen Chaos brannte jedoch die Brauerei mitsamt allen angrenzenden Nebengebäuden nieder.
Unter den glücklosen Helfern beim Brand der Schlossbrauerei befand sich Justizrat Seiz, der es sich von da an zur Aufgabe machte, das wilde Durcheinander zu einer richtigen Feuerwehr zu formen.

Bereits seit 1791 war das Feuerlöschwesen durch die Allgemeine Feuerordnung geregelt. Jedermann war zur Hilfe verpflichtet, und jeder Haushalt musste über einen Feuereimer verfügen.